Dark Mode
Light Mode
4. Oktober 2024
2. September 2024

Atmosphärische (Licht)Effekte

« Zurück zur Übersicht

Atmosphärische Effekte sind eine Vielzahl optischer Phänomene, die auftreten, wenn Licht von Himmelsobjekten – wie Sternen, Planeten, dem Mond, der Sonne oder künstlichen Satelliten – auf seinem Weg durch die Erdatmosphäre auf physikalische Hindernisse trifft. Diese Effekte beeinflussen die Wahrnehmung von Himmelsobjekten erheblich und können deren Erscheinung, Helligkeit, Farbe und Bewegung verändern. Aufgrund dieser Effekte können vertraute Himmelsobjekte manchmal ungewöhnlich oder sogar „unidentifiziert“ erscheinen, was häufig zu Verwechslungen mit UFOs führt.

Hauptmechanismen:

  1. Rayleigh-Streuung:
    Rayleigh-Streuung tritt auf, wenn Licht auf winzige Partikel in der Atmosphäre trifft, wie Luftmoleküle. Kurzwelliges Licht, das die kürzesten Wellenlängen im sichtbaren Spektrum umfasst, wie Blau und Violett, wird stärker gestreut als langwelliges Licht wie Rot und Gelb. Dies erklärt beispielsweise, warum der Himmel tagsüber blau erscheint. Wenn jedoch ein Himmelsobjekt tief am Horizont steht, wird das blaue Licht so stark gestreut, dass es den Beobachter nicht erreicht, während die längerwelligen Rot- und Orangetöne dominieren. Dies führt dazu, dass Objekte wie die Sonne oder der Mond bei Auf- und Untergang rot oder orange erscheinen.
  1. Mie-Streuung:
    Mie-Streuung tritt auf, wenn Licht auf größere Partikel in der Atmosphäre trifft, wie Staub, Wassertröpfchen oder Aerosole. Im Gegensatz zur Rayleigh-Streuung beeinflusst Mie-Streuung alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts ungefähr gleich, wodurch das Licht gleichmäßig gestreut wird. Dieser Effekt kann dazu führen, dass Himmelsobjekte eine einheitliche Farbe beibehalten, aber weniger klar erscheinen. Bei starkem Dunst oder Nebel kann dies dazu führen, dass Objekte blasser oder gelblich erscheinen, da das Licht stark gedämpft wird.
  1. Atmosphärische Brechung:
    Wenn Licht durch die Atmosphäre gelangt, wird es aufgrund der unterschiedlichen Dichten der Luftschichten gebrochen (ähnlich wie Licht, das durch ein Prisma geht). Dieser Effekt kann dazu führen, dass Himmelsobjekte scheinbar ihre Position ändern und ihre Farbe sich ändert. Ein typisches Beispiel ist die rötliche oder gelbliche Färbung von Sternen und Planeten, wenn sie sich nahe dem Horizont befinden. Die Atmosphäre wirkt dabei wie eine Linse, die das Licht in verschiedene Richtungen lenkt und seine Farben teilweise aufspaltet. Dies kann auch dazu führen, dass die Sonne oder der Mond verzerrt erscheinen, insbesondere bei Sonnenauf- oder -untergang.

  1. Scintillation (Sternenfunkeln):
    Die Scintillation ist ein Effekt, der auftritt, wenn Licht von Sternen oder Planeten auf seinem Weg durch die turbulente Atmosphäre gestört wird. Diese Turbulenzen in den verschiedenen Luftschichten bewirken, dass das Licht in unterschiedlichen Winkeln gebrochen wird, was dazu führt, dass der Stern oder Planet zu flimmern beginnt und seine Helligkeit und Farbe in schneller Folge ändert. Dieses „Funkeln“ kann besonders stark sein, wenn Himmelsobjekte nahe am Horizont stehen, da das Licht hier durch eine dickere Schicht der Atmosphäre geht. Sternenfunkeln kann dazu führen, dass ein Stern abwechselnd blau, rot und weiß aufblitzt, was zu Verwirrung bei Beobachtern führen kann.

  1. Lichtverschmutzung:
    Lichtverschmutzung entsteht durch künstliches Licht von Städten, Straßen und anderen menschlichen Aktivitäten, das in die Atmosphäre gelangt und sich dort streut. Dies kann das Erscheinungsbild von Himmelsobjekten erheblich verändern. Sterne, Planeten und andere Himmelskörper können weniger klar und heller erscheinen oder ihre Farbe leicht verändern, wenn sie durch Lichtverschmutzung betrachtet werden. In stark beleuchteten Gebieten können schwächere Sterne und Objekte vollständig unsichtbar werden, während hellere Objekte wie der Mond oder die Planeten von einem unnatürlichen Halo umgeben sein können.

Bedeutung für UFO-Sichtungen:
Atmosphärische Effekte spielen eine zentrale Rolle bei der Interpretation von UFO-Sichtungen. Da sie das Erscheinungsbild, die Farbe und die Bewegung von Himmelsobjekten verändern können, führen sie oft dazu, dass bekannte Himmelsobjekte ungewöhnlich erscheinen. Dies kann dazu führen, dass sie fälschlicherweise als UFOs identifiziert werden. Ein tief am Horizont stehender, rötlich funkelnder Stern könnte beispielsweise als bewegliches, leuchtendes Objekt wahrgenommen werden. Ähnlich kann die plötzliche Helligkeit und das plötzliche Verschwinden der ISS, wenn sie in den Erdschatten eintritt, Beobachter verwirren. Kenntnisse über atmosphärische Effekte sind daher essenziell für die korrekte Identifikation von Himmelsphänomenen und die Unterscheidung zwischen natürlichen oder menschengemachten Objekten und möglichen UFOs.

« Zurück zur Übersicht

Abonnieren

Dark Mode
Light Mode
Go toTop